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Psychologische Psychotherapeut:innen: Systemrelevant – und dennoch ungenügend unterstützt

26 Mai 2025
VBP
Organisation, Psychotherapie
26 Mai 2025
VBP
Organisation, Psychotherapie

Der Verband Berner Psycholog:innen (VBP) fordert den Grossen Rat des Kantons Bern eindringlich auf, der Motion «Sicherstellen der Weiterbildung von Psycholog/-innen-Psychotherapeut/-innen» zuzustimmen. Die ablehnende Haltung des Regierungsrats verkennt zentrale Realitäten in der psychiatrischen Versorgung und stellt eine Gefahr für deren Zukunft dar.

Warum die Motion dringend nötig ist

Die Weiterbildung in psychologischer Psychotherapie ist unverzichtbar, aber für viele nicht mehr finanzierbar. Institutionen tragen jährlich rund CHF 70’000 pro Vollzeitstelle, ohne jegliche staatliche Unterstützung. Nachwuchspsycholog:innen verzichten daher zunehmend auf die Weiterbildung, obwohl der Fachkräftemangel massiv ist. Besonders im Kinder- und Jugendbereich droht eine weitere Verschärfung der Versorgungslage.

Mit Annahme der Motion kann der Kanton Bern ein starkes Zeichen setzen, für Versorgungssicherheit, Qualität und Gerechtigkeit.

«Psychologische Psychotherapeut:innen tragen längst die Hauptverantwortung für die therapeutische Arbeit in Kliniken. Ohne ihren täglichen Einsatz wäre die psychiatrische Versorgung im Kanton Bern nicht mehr aufrechtzuerhalten.»
Florence von Gunten und Flavio Bürki - Co-Präsidium VBP
Florence von Gunten und Flavio Bürki
Co-Präsidium VBP

Die Realität in den Kliniken

Psychologische Psychotherapeut:innen übernehmen, gerade wegen des Mangels an ärztlichem Fachpersonal, längst Aufgaben, die früher ausschliesslich Ärzt:innen vorbehalten waren: Krankschreibungen, Behandlungsplanung, fürsorgerische Unterbringungen. Diese Leistungen erfolgen in enger Absprache mit Oberärzt:innen. Ihre Rolle ist heute vielerorts gleichwertig mit der von Assistenzärzt:innen, bei deutlich schlechteren Rahmenbedingungen.

Andere Kantone handeln bereits

Während der Kanton Bern abwartet, schaffen andere Kantone längst Fakten:

  • Basel-Stadt finanziert die Weiterbildung bis auf eine Semestergebühr vollständig.
  • Zürich hat 2025 CHF 10,6 Mio. für eine bessere Finanzierung bereitgestellt.
  • Auch Luzern und Basel-Landschaft leisten substanzielle Beiträge.

Wer psychische Gesundheitsversorgung ernst nimmt, muss jetzt handeln. Der Kanton Bern darf nicht länger zurückstehen.

Der VBP fordert:

  • Gleichstellung von Assistenzpsycholog:innen mit Assistenzärzt:innen
  • Erhalt qualitativ hochwertiger Ausbildungsplätze
  • Nachhaltige Sicherung der psychiatrischen Versorgung

Die Chef- und Leitenden Psycholog:innen aller grossen psychiatrischen Institutionen des Kantons Bern – darunter UPD, Insel, FMI – stehen geschlossen hinter der Motion und sind für Gespräche jederzeit verfügbar.

Kontakt für Medien:
Florence von Gunten & Flavio Bürki
 Co-Präsidium Verband Berner Psycholog:innen (VBP)
📧 vbp@psychologie.ch| 🌐 https://vbp.psychologie.ch/de 

Anlagen auf Anfrage:
-
Antwort des Regierungsrats (RRB-D-593327, Mai 2025)
- Stellungnahme von VBP, BGPP und leitenden Psycholog:innen
- Finanzübersicht Weiterbildungskosten
- Kurz-Factsheet Subventionierung (Mai 2025)

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